Friday, August 29, 2008

Unser Haus, unser Boot, unser Koch.

Fuer Franzi...
Wir sind in Varkala. Suedwesten. Strand, Menschen, Sonne, Wind, Palmen, Klippen. Kranker Freund. Der Arme.
Das letzte Mal schrieb ich aus Udipi. Seitdem waren wir in Mysore, Kochi, Allepey (Allapuzah), auf den Backwaters und in Varkala.
Mysore war voll mit Menschen die einem Oele, Raeucherstaebchen, Bidis und alles auf der Welt verkaufen wollten... Trotzdem mochte ich es, naja, aber irgendwie war es auch nur wieder eine riesige Stadt. Waren auf nem schoenen Tempel in der Naehe der Stadt, wo viele Babyaffen umherliefen und Futter stahlen. Sind 1101 Stufen (hinab)gestiegen, wie gut dass es Busse fuer den Aufstieg gibt. Haha. In Mysore habe ich ein paar indische Arztpraxen kennengelernt (wenn auch nur einen Arzt), hatte Samsaehnliche Punkte ueber und ueber, die gejuckt haben wie Sau. Nach nun 8 Tagen sehen sie nur noch auf wie Mueckenstiche.
Waren in dem wunderschoenen Palast von Mysore, praechtig wars. Und stets sang Cat Stevens "I cant keep it in, I cant keep it in 'n' I gotta let it out", hat er gut gemacht.
Von Mysore gings nach Fort Kochi (Ernakulam). Dort kam man wieder ein bisschen aus Indien raus, das Fort ist in einem sehr behueteten Stadtteil, der aber dennoch sehr schoen war... Wir hatten eine Palastwohnung fuer 200 Rupien (3,50 Euro), aber die muss man gesehen haben um sie zu bewundern... Und der Held konnte sein Heldendasein beweisen: Erst wurden die Kakerlaken gejagt und in ihr Loch zurueckgeschickt, dann eine Riesenspinne mit bestimmt 10 - 15 cm Durchmesser im Eimer verschanzt und aus dem Fenster geworfen.
Kochi erinnerte uns an Luang Prabang in Laos, wenn auch nicht so golden und templig.
Nach einem kleinen Marsch kam man aber in den indischen Teil, wo die ganzen Gewuerzhaendler waren: Pfeffer, Chilli, Vanilleschoten, alles was das Herz begehrt.
Und gefischt wurde viel: Man konnte sich bei den Fischern den Fisch aussuchen und den dann im Restaurant abgeben wo er gekocht wurde. Wir durften auch mal mitfischen (Es tut mir leid, Fische. Haben aber keinen von euch gefangen!).
Von Kochi fuhren wir nach Allapuzah um von dort auf mit nem Boot ueber die Backwaters nach Kollam zu fahren, das ging aber leider nicht weil irgendwelche Bruecken gebaut werden. Also wollten wir nen Tagestrip machen. All die Schlepper auf den Strassen... Und dann entschlossen wir uns fuer was ganz tolles: Haben ein Hausboot gemietet, fuer gar nicht viel Geld, zu zweit mit nem eigenen Koch und nem Steuermann, fuer 22 Stunden. Wir fuhren durch wunderschoene Kanaele, Landschaften, Fischerdoerfchen... Abends durften wir mit Joy, dem Kapitaen, in sein Dorf und seine Familie kennenlernen. Die Nacht auf dem Boot geschlafen, leckeres Essen von Shivan gegessen, ich habe sogar Fisch probiert (gluecklichen Fisch!!!).
Aber man wurde mal wieder damit konfrontiert, wie es ueberall auf der Welt wohl ist: Die, die die eigentliche Arbeit machen, kriegen nur ein Bruchteil von dem, was es wert ist... Will sagen, wir haben 2500Rupien (ca 45 Euro) zu zweit bezahlt, und jeder der Maenner schien nur etwas 200 Rupien zu kriegen. Also etwa 3,50 Euro fuer einen 24h Tag. Das restliche Geld geht an den Vermittler, an den Bootsbesitzer, an irgendwelche Leute die irgendwie ihre Finger da mit drinstecken haben, diese aber nicht ruehren... Krank.
Trotzdem war der Ausflug wunderschoen. Und Joy und Shivan waren toll.
Und wir haben Riesenfledermaeuse gesehen. Mit ner Fluegelspannweite von bestimmt mindestens nem Meter (also jetzt mal nicht uebertrieben!). Wie Riesenmeerschweinchen mit Fluegeln. Heissen wohl Frawns oder so.
In Alaapuzah gab es Naehmaschinen und Regenschirmlaeden... Alte, tolle Naehmaschinen... Ich will ich will ich will!
Jau und nun sind wir in Varkala, wo zwar viele Touris sind aber der Strand und die Klippen und die Sonne herrlich sind.
Das soll jetzt auch genossen werden!
Namaste.

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