Tuesday, November 24, 2009

Klappe die Erste. Fotos.

A few pictures of us, the children, the nature. Take a close look at the spider and the gecko below her.










Sunday, November 15, 2009

St. Marys Orphanage

For those who care, dear english speaking friends, ask me about what we have been up to, as I will continue writing in German.

Wir sind seit nun ueber 3 Wochen in Erezha, bei Mavelikkara, bei den Nonnen des Bethanien Orden. Vor allem aber, was unser Grund fuer den Aufenthalt ist, im Waisenhaus. Die schoenen Bastelideen die wir hatten, z.B. Hacky Sacks oder Jonglierbaelle aus Luftballons und Erde zu basteln, mussten wir schnell verwerfen. Die Kinder haben einfach keine Zeit fuer solchen Nonsense. Hier leben ca. 40 Kinder, teils Voll-, teils Sozialwaisen. Also Kinder, deren Eltern kein Geld fuer ein Kind haben. Oder Kinderm die im Schuhkarton auf der Strasse gefunden wurden.

Sie gehen hier zur Schule, machen viel Haushaltsarbeit und vor allem beten sie. Auch wenn sie nur 3 Jahre alt sind und kein Wort verstehen. Aber Aerger kriegen wenn sie keine ganze Stunde still sitzen koennen. Der Tag der Kinder beginnt in der Dunkeltheit, um 6 wird die Glocke gelaeutet. Es wird gefruehstueckt, gebetet, und dann ab in die Schule (to bite heisst uebrigens das Schlagen mit dem Stock auf die Hand. Kommt wohl recht haeufig vor.). Bis etwa 16h, die Kleineren ein bisschen laenger. Dann werden Aufgaben erledigt, wie Waesche waschen (die der Nonnen, und es gibt Aerger wenn noch ein Fleck im weissen Gewandt zu sehen ist!), Pflanzen giessen, Garten pflegen und kochen.

Um halb 6 klingelts wieder, die Kinder verschwinden in der Study-hall und lernen, bis um halb 7 es wieder klingelt und es ab in die Kapelle geht. Es wird gebetet bis es um 8 Abendessen gibt. Dann wird wieder gelernt. Um 9 klingelt es wieder fuer das Abendgebet. Dann gehen die Kleinen ins Bett, die Grossen lernen noch bis 22h.

Anu ist fertig mit der Schule und arbeitet nun hier - in der zugehoerigen kleinen (sehr altmodischen, sehr indischen) Druckerei. Wenn sie nicht dort arbeitet, also mittags und abends, waescht und kocht sie.

Die Kinder haben keine Bezugspersonen. Vor den Nonnen haben sie Angst - vor den einen mehr, vor den anderen weniger. Haben wir Glueck und kriegen sie zum spielen, besonders die Kleinen, zwischen halb 5 und halb 6, so muessen wir stets aufpassen, keiner zu begegnen. "Sister"- und die Maedchen laufen weg und verstecken sich. Wir wollen nicht wissen warum, auch wenn wir es uns zumindest teilweise denken koennen.

Es gibt hier 4, bzw. 6 Nonnen - zur festen Besatzung gehoeren Sister Christine, Sr Shandi, Sr Theerta und Sr Cleever (das Abbild von Fraeulein Knueppelkuh von Mathilda). Die anderen 2, Sara und Lucia, eroeffneten am 4.11. das St Francis Home fuer beeintraechtigte Kinder direkt neben an (Hier wusste Schwester Sara noch von keinen Einzelheiten der Beeintraechtigungen. Sie plant, die 6 - 21 jaehrigen Jungen und Maedchen gemeinsam zu unterrichten. Eine hat sie nach einer Woche wieder nach Hause geschickt, weil sie sich nicht alleine die Zaehne putzen konnte. So viel dazu.).

Wenn unsere Meinungen zu Erziehungsfragen, Liebe geben u.a. dem ganzen hier sehr widerstreben, so moegen wir Oberschwester Christine dennoch sehr gerne. Sie scheint zumindest zu uns sehr ehrlich zu sein.

Ich gehe davon aus, dass die Maedchen, die hier gross werden, spaeter alle einen "Schaden haben werden", so liebesbeduerftig wie sie alle sind. Nie haben wir eine der Nonnen sich mit den Maedchen einfach nur mal beschaegtigen sehen - jeglicher Kontakt basiert auf Gemecker oder Bedienungswuenschen.

Die Kinder, die das wichtigste auf der Welt, eine Familie, verloren haben, haben nur sich untereinander. Die kleine Gobika (3) und Shalini (5) werden von den anderen Kindern nach Lust und Laune "erzogen", also umhergerissen. Die Erzieher sind auch nur Kinder. Die kleine Asha (6?) zeigt Liebesbedarf zu jeder Zeit. Hat sie Bella oder mich an der Hand, so haelt sie unsere Haende an ihre Wangen und kuesst sie.

Waehrend wir wie Koenige behandelt werden (wir essen das Elite-Essen der Nonnen im Nonnenzimmer, haben ein grosses, sauberes Zimmer mit Riesenbetten, waehrend die Kinder teilweise auf dem Boden schlafen etc) werden die Kinder als Sklaven gehalten. Alsa Diener der Nonnen und abgerichtet zu Sklaven der Gesellschaft. Kommen sie hieraus, so eigentlich nur, wenn es einen heiratswilligen Mann gibt, dessen Mitgiftforderung nicht allzu hoch ist. Aber auf das gute Ehefrau/ Dienerin sein sind sie trainiert, ebenso wie auf das Leben als Arbeitstier. Mal an manchen, mal an vielen Dingen verzweifeln wir. Zum Beispiel an haeufigen Kindertraenen. Wir wissen, dass es den Kindern hier besser geht als in sicherlich vielen anderen Waisenhaeusern in Indien. Und doch ist vieles so unglaublich furchtbar.

Es gibt hier Tiere, und apropo furchtbar werden 3 Hunde in ca. je 1.5x1.5m grossen Kaefigen gehalten. Sie jaulen tags und nachts und kommen nie raus. Kein Spaziergang, kein Auslauf. Hier bleibt jeder Menschenverstand stehen. Dafuer laufen aggressive Gaense wild umher und attakieren alles was sich bewegt - wir mussten schon oft rennen. Eine der vielen Kuehe hier hat in unserer ersten Woche hier ein Baby bekommen. Mehr als einen ein-Meter langen Strick haben sie dennoch nicht zwischen Nase und Stallwand.

Die einzigen friedlichen und freundlichen Tiere sind die Enten mit den gestutzten Fluegeln. Juchu.

Unser Tag hier beginnt mit Fruehstueck. Nachdem wir in den ersten Tagen alle Kirchgaenge mitgemacht haben halten wir uns nun da heraus. Tagsueber arbeiten wir in der Druckerei - falls es Arbeit gibt. Also meistens am Tag hoechstens eine Stunde. Wir falten Blaetter, knicken, naehen Buecher. Ansonsten langweilen wir uns viel und ueben Hacky Sack und Jonglieren. Wir essen eine Menge und sind geschockt, wie schnell wir wieder Hunger kriegen. Wenn die Maedchen wiederkommen versuchen wir, mit ihnen zu spielen - meistens nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag. Das ist unser Kontakt zu ihnen. Bis zum Essen um 8 haben wir Zeit, dann gehts schlafen. Natuerlich nicht ohne vorher zu kniffeln.Manchmal versuchen wir auch, mit den Kindern ein bisschen englisch zu lernen, doch leider mussten wir feststellen, dass wir die Kinder eher ablenken als dass wir sinnvoll helfen koennen.

Gestern waren indische Bundesjugendspiele, das war spannend. Mit der Reise nach Jerusalem als Disziplin, mit Grandmother-speed-walking, mit Tanz und Gesang... Und einer lebensmueden Busfahrt zurueck. Mehr spaeter - jetzt gehts zurueck zu unseren Maedels!